Der Buchstabe „Q“ nimmt in der deutschen Pflanzenwelt eine Sonderstellung ein. Er ist mit Abstand der seltenste Anfangsbuchstabe, und die Liste der dazugehörigen Gewächse ist kurz und exklusiv. Doch gerade diese Seltenheit macht die wenigen Vertreter umso interessanter. Sie umfasst eine uralte, fast vergessene Obstart, ein modernes Superfood aus den Anden und hartnäckige Wildkräuter mit verborgenen Talenten.
Dieser Artikel porträtiert eine kleine, aber feine Auswahl an bemerkenswerten Pflanzen, deren Namen mit dem Buchstaben „Q“ beginnen, und beleuchtet ihre besonderen Eigenschaften und ihre Bedeutung.
Fünf bemerkenswerte Vertreter des Buchstaben Q
- Quitte (Cydonia oblonga): Die Quitte ist eine uralte und äußerst aromatische Kernobstart, die eine Renaissance in heimischen Gärten erlebt. Man unterscheidet zwischen den weicheren, birnenförmigen und den härteren, apfelförmigen Quitten. Roh sind die Früchte ungenießbar, doch gekocht entfalten sie ihr intensives, blumiges Aroma und werden wegen ihres hohen Pektingehalts zu köstlichem Gelee, Saft oder duftendem Quittenbrot verarbeitet.
- Quinoa (Chenopodium quinoa): Quinoa, auch als Inkareis oder Andenhirse bekannt, ist ein Pseudogetreide, das seit über 5000 Jahren in den Hochebenen der Anden kultiviert wird. Die kleinen Samen sind von Natur aus glutenfrei, extrem nährstoffreich und enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren, was sie zu einer vollständigen Proteinquelle macht. Aufgrund dieser Eigenschaften hat sich Quinoa weltweit zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel für die gesundheitsbewusste Küche entwickelt.
- Quecke (Elymus repens): Die Gemeine Quecke ist den meisten Gärtnern als eines der hartnäckigsten und am schwersten zu bekämpfenden Wildkräuter bekannt. Mit ihren langen, weißen und extrem widerstandsfähigen unterirdischen Ausläufern (Rhizomen) breitet sie sich schnell aus. In der traditionellen Naturheilkunde wird der Wurzelstock der Quecke jedoch für seine blutreinigenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt und als Tee für Entschlackungskuren verwendet.
- Quendel (Thymus pulegioides): Der Feld-Thymian, besser bekannt als Quendel, ist die wild wachsende Form des Gartenthymians. Er bildet auf trockenen, sonnigen Wiesen und an Wegrändern niedrige, duftende Teppiche mit kleinen, rosa-violetten Blüten. Als Heilpflanze wird er, ähnlich wie sein kultivierter Verwandter, wegen seiner ätherischen Öle bei Husten und Erkältungskrankheiten als Tee eingesetzt.
- Quirlblütiger Salbei (Salvia verticillata): Diese heimische Salbei-Art ist eine äußerst wertvolle und anspruchslose Staude für naturnahe Gärten. Anders als der bekannte Echte Salbei bildet sie ihre kleinen, violetten Blüten in Etagen (Quirlen) rund um den Stängel an. Der Quirlblättrige Salbei ist extrem trockenheitstolerant und eine der wichtigsten und langanhaltendsten Nahrungsquellen für Hummeln und Wildbienen im Hochsommer.
Obwohl die botanische Ausbeute beim Buchstaben „Q“ überschaubar ist, zeigt die Auswahl doch eindrucksvoll, welche faszinierenden Geschichten sich hinter diesen wenigen Namen verbergen. Von der wiederentdeckten Frucht über das globale Superfood bis hin zu überlebensstarken Wildkräutern – jede dieser Pflanzen hat ihren festen Platz in der Welt der Botanik.