Der Buchstabe „R“ versammelt eine äußerst prominente und vielseitige Gruppe von Pflanzen, die in unseren Gärten, auf unseren Feldern und in unseren Küchen eine Hauptrolle spielen. Er steht für die unangefochtene Königin der Blumen, für robuste und ertragreiche Ackerfrüchte sowie für eine Fülle an schmackhaften Gemüsesorten. Von der symbolträchtigen Rose bis zum bodenständigen Roggen – die unter „R“ geführten Pflanzen sind tief in unserer Kultur und unserem Alltag verankert.
Dieser Artikel porträtiert eine Auswahl bemerkenswerter Pflanzen, deren Namen mit dem Buchstaben „R“ beginnen. Er beleuchtet ihre charakteristischen Merkmale und ihre enorme Bedeutung als Zierpflanzen, Nahrungsmittel und Heilkräuter.
Die Königin der Blumen und ihre Begleiter
- Rose (Rosa): Die Rose gilt als die unangefochtene Königin der Blumen und ist ein universelles Symbol für Liebe und Schönheit. Mit tausenden von Züchtungen bietet sie eine unendliche Vielfalt an Farben, Formen und Düften, von robusten Wildrosen, die Insekten anziehen, bis hin zu edlen, dicht gefüllten Teerosen.
- Ringelblume (Calendula officinalis): Die Ringelblume ist eine unkomplizierte und sonnenliebende Sommerblume, die in keinem Bauerngarten fehlen darf. Sie ist nicht nur eine Zierde, sondern auch eine der wichtigsten Heilpflanzen für die Haut. Salben aus ihren Blüten wirken entzündungshemmend und wundheilungsfördernd.
- Rudbeckia (Sonnenhut): Der Sonnenhut, insbesondere der Rote Sonnenhut (Echinacea) und der Gelbe Sonnenhut (Rudbeckia), ist eine prächtige und robuste Staude. Mit ihren großen, strahlenförmigen Blüten und der markanten dunklen Mitte leuchten sie im Spätsommer und sind wertvolle Insektenweiden.
- Ranunkel (Ranunculus asiaticus): Die Ranunkel ist eine aus dem Orient stammende Knollenpflanze. Ihre Blüten bestehen aus unzähligen, hauchdünnen Blütenblättern, die zu einer perfekten, fast künstlich wirkenden Kugel geformt sind, was sie zu einer beliebten Schnittblume macht.
Bäume und Sträucher für Park und Landschaft
- Roteiche (Quercus rubra): Die aus Nordamerika stammende Roteiche ist ein schnell wachsender und imposanter Parkbaum. Ihren Namen verdankt sie der spektakulären, leuchtend roten bis orangeroten Herbstfärbung ihrer großen, spitz gelappten Blätter.
- Rhododendron (Rhododendron): Die Gattung Rhododendron ist riesig und umfasst neben den kleinblütigen Azaleen auch die großblättrigen und beeindruckenden Alpenrosen. Mit ihrer überwältigenden Blütenpracht im späten Frühling sind sie die Stars in Gärten mit saurem, humusreichem Boden.
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea): Dieser heimische Strauch ist vor allem im Winter ein Blickfang. Nachdem er sein Laub abgeworfen hat, leuchten seine jungen Triebe in einem intensiven Rot und setzen so wichtige Farbakzente in der kahlen Landschaft.
Klassiker aus dem Gemüse- und Ackerbau
- Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris): Die Rote Bete ist ein gesundes und vielseitiges Winter-Wurzelgemüse. Ihre tiefrote Farbe verdankt sie dem Farbstoff Betanin. Sie kann gekocht, gebraten oder roh als Salat gegessen werden.
- Radieschen (Raphanus sativus var. sativus): Das Radieschen ist eines der ersten frischen Gemüse im Frühling. Die kleine, scharfe Knolle wächst sehr schnell und ist einfach im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen.
- Rettich (Raphanus sativus): Der Rettich ist der große Bruder des Radieschens. Je nach Sorte gibt es ihn in weiß, rot oder schwarz. Seine Schärfe, verursacht durch Senföle, macht ihn zu einer beliebten und verdauungsfördernden Beilage.
- Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera): Der Rosenkohl ist ein typisches Wintergemüse. An einem langen Strunk wachsen in den Blattachseln die kleinen, festen Röschen, die erst nach dem ersten Frost ihr volles, leicht nussiges Aroma entfalten.
- Rucola (Eruca sativa): Rucola, auch als Rauke bekannt, ist ein Salat mit einem charakteristischen, würzig-scharfen bis nussigen Geschmack. Er ist ein fester Bestandteil der mediterranen Küche.
- Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis): Der Romanesco ist eine besonders dekorative Variante des Blumenkohls. Seine grünen Röschen sind in einer perfekten, fraktalen Spiralform angeordnet und machen ihn zu einem Kunstwerk der Natur.
- Rhabarber (Rheum rhabarbarum): Obwohl er meist wie Obst zubereitet wird, ist Rhabarber botanisch gesehen ein Gemüse. Verwendet werden seine dicken, säuerlichen Blattstiele, die reich an Fruchtsäuren sind.
- Raps (Brassica napus): Die leuchtend gelben Rapsfelder prägen im Frühling die Landschaft vieler Regionen. Aus seinen Samen wird eines der wichtigsten heimischen Speiseöle gewonnen.
- Roggen (Secale cereale): Roggen ist eine robuste und anspruchslose Getreideart, die auch auf kargen Böden gedeiht. Sein Mehl ist die Grundlage für kräftige, dunkle Brote wie Pumpernickel oder Roggenbrot.
- Reis (Oryza sativa): Reis ist für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung das absolute Hauptnahrungsmittel. Der Anbau in überfluteten Feldern prägt ganze Kulturlandschaften in Asien.
Würz- und Heilkräuter mit starkem Charakter
- Rosmarin (Salvia rosmarinus): Der immergrüne, mediterrane Halbstrauch ist eines der intensivsten und beliebtesten Küchenkräuter. Seine nadelartigen Blätter haben ein harziges, kräftiges Aroma, das hervorragend zu Kartoffeln, Fleisch und mediterranem Gemüse passt.
- Rotklee (Trifolium pratense): Der Rotklee ist nicht nur eine wichtige Futterpflanze, sondern auch eine anerkannte Heilpflanze. Seine Blüten enthalten Isoflavone (Phytoöstrogene), die zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden.
- Rainfarn (Tanacetum vulgare): Der Rainfarn ist eine robuste, heimische Wildpflanze mit leuchtend gelben, knopfartigen Blüten. Aufgrund seiner giftigen Inhaltsstoffe wurde er früher als Wurmmittel verwendet, heute wird er vor allem in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt.
- Raute (Ruta): Die Weinraute ist ein stark duftendes, mediterranes Kraut mit bläulich-grünen Blättern. Sie war in der Antike eine wichtige Heil- und Gewürzpflanze, wird heute aber wegen ihrer Inhaltsstoffe nur noch selten verwendet.
- Ricinus (Ricinus communis): Der Wunderbaum ist eine schnellwachsende Zierpflanze mit großen, dekorativen Blättern. Seine Samen sind die Quelle des Rizinusöls, enthalten aber auch das hochgiftige Ricin, weshalb die Pflanze mit Vorsicht zu genießen ist.