Der Buchstabe „U“ gehört zweifellos zu den seltensten Anfangsbuchstaben in der deutschen Pflanzenwelt. Die Liste der dazugehörigen Gewächse ist kurz und exklusiv, was die einzelnen Vertreter jedoch umso bemerkenswerter macht. Die Auswahl umfasst einen historisch bedeutsamen Baum, einen absoluten Klassiker der Zimmerpflanzenkultur sowie einige weniger bekannte, aber faszinierende Spezialisten für Garten und Natur.
Dieser Artikel porträtiert eine kleine, aber feine Auswahl an Pflanzen, deren Namen mit dem Buchstaben „U“ beginnen, und beleuchtet ihre besonderen Eigenschaften.
Sechs besondere Gewächse mit dem Buchstaben U
- Ulme (Ulmus): Die Ulme, auch als Rüster bekannt, war über Jahrhunderte einer der stattlichsten und beliebtesten Laubäume in den Parks und Auenlandschaften Europas. Ihr zähes, flexibles Holz wurde hoch geschätzt. Seit dem 20. Jahrhundert hat das durch einen Pilz verursachte „Ulmensterben“ die Bestände dramatisch dezimiert, doch dank resistenter Züchtungen erlebt der majestätische Baum langsam eine vorsichtige Rückkehr.
- Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha): Das Usambaraveilchen ist der Inbegriff der blühenden Zimmerpflanze und ein Klassiker auf Fensterbänken weltweit. Ursprünglich aus den Usambara-Bergen in Tansania stammend, erfreut es bei richtiger Pflege fast das ganze Jahr über mit seinen samtigen Blättern und den dichten Büscheln aus violetten, rosa oder weißen Blüten. Es ist eine der wenigen Zimmerpflanzen, die sich kinderleicht über Blattstecklinge vermehren lässt.
- Udo (Aralia cordata): Der auch als Japanischer Spargel bekannte Udo ist eine imposante, aber hierzulande noch seltene Staude aus Asien. Im Frühling werden die jungen, gebleichten Sprossen als exklusives und aromatisches Gemüse geerntet. Lässt man die Pflanze wachsen, entwickelt sie sich zu einer bis zu zwei Meter hohen Blattschmuckstaude mit großen, gefiederten Blättern und weißen Blütendolden.
- Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus): Der Ufer-Wolfstrapp ist eine heimische Wildpflanze, die, wie ihr Name verrät, an den feuchten Ufern von Gräben und Gewässern wächst. Die unscheinbare Pflanze war früher eine wichtige Färberpflanze, die eine dauerhafte schwarze Farbe lieferte. In der Naturheilkunde wurde sie wegen ihrer gerbstoffhaltigen Inhaltsstoffe unter anderem bei leichten Schilddrüsenüberfunktionen eingesetzt.
- Ufopflanze (Pilea peperomioides): Die Pilea ist eine der populärsten Trend-Zimmerpflanzen der letzten Jahre. Ihren Namen verdankt sie ihren perfekt runden, tellerförmigen Blättern, die an langen Stielen sitzen und an kleine Flugobjekte erinnern. Sie ist äußerst pflegeleicht und bildet unzählige kleine Ableger, weshalb sie auch als „Glückstaler“ oder „Freundschaftspflanze“ bekannt ist.
- Ungarischer Flieder (Syringa josikaea): Der Ungarische Flieder ist eine robuste und pflegeleichte Alternative zum bekannteren Gemeinen Flieder. Er blüht etwa zwei Wochen später mit aufrechten, schlanken Blütenrispen in einem intensiven Violett. Im Gegensatz zum Gemeinen Flieder duften seine Blüten kaum, und er bildet keine Ausläufer, was ihn zu einem wertvollen Gehölz für gemischte Blütenhecken macht.
Obwohl die botanische Ausbeute beim Buchstaben „U“ überschaubar ist, zeigt die Auswahl doch, welch interessante und charakterstarke Pflanzen sich dahinter verbergen. Vom majestätischen Baum über den Zimmerpflanzen-Klassiker bis hin zu botanischen Raritäten – jede dieser Pflanzen hat ihre eigene, besondere Nische in der Welt der Botanik gefunden.