Der Buchstabe „X“ ist in der deutschen Pflanzenwelt der wohl seltenste und exotischste Anfangsbuchstabe. Es gibt praktisch keine heimischen oder alltäglichen Pflanzen, deren gebräuchlicher Name mit „X“ beginnt. Die Suche nach Vertretern dieses Buchstabens führt uns unweigerlich in die Welt der botanischen Nomenklatur, zu Gattungsnamen aus dem Griechischen und zu Gewächsen aus fernen Kontinenten.
Dieser Artikel porträtiert eine kleine, aber faszinierende Auswahl an botanischen Besonderheiten, deren wissenschaftlicher Name mit dem Buchstaben „X“ beginnt. Er ist ein Einblick in die internationale und spezialisierte Seite der Pflanzenwelt.
Exoten und botanische Besonderheiten mit X
- Xanthosoma (Tannenvie): Die Gattung Xanthosoma, im Deutschen auch als Tannenvie oder Goldnarbe bekannt, umfasst tropische und subtropische Pflanzen, die für ihre großen, pfeilförmigen Blätter geschätzt werden. Ähnlich wie die verwandte Taro werden die stärkehaltigen Wurzelknollen einiger Arten in vielen tropischen Ländern als Grundnahrungsmittel angebaut. Als Blattschmuckpflanze wird sie wegen ihrer imposanten Blätter auch als „Elefantenohr“ bezeichnet.
- Xeranthemum (Immortelle): Die auch als Papierblume oder Spreublume bekannte Xeranthemum ist eine einjährige Pflanze, die im Mittelmeerraum heimisch ist. Ihren Beinamen „Immortelle“ (Unsterbliche) verdankt sie ihren Blüten, deren papierartige Hüllblätter auch nach dem Trocknen ihre leuchtende Farbe behalten. Sie ist daher eine der klassischsten und beliebtesten Trockenblumen für langlebige Blumensträuße und Gestecke.
- Xerophyllum (Bärengras): Das Bärengras ist eine in Nordamerika beheimatete Pflanze, die dichte Horste aus zähen, grasähnlichen Blättern bildet. Nach vielen Jahren treibt sie einen imposanten, hohen Blütenstand mit unzähligen cremeweißen Blüten. Die Blätter sind äußerst widerstandsfähig und wurden von den Ureinwohnern traditionell für die Korbflechterei verwendet.
- × Fatshedera (Efeuaralie): Das „ד vor dem Namen dieser Pflanze ist kein Versehen, sondern ein botanisches Zeichen. Es signalisiert, dass es sich um eine Gattungskreuzung (Hybrid) handelt. Die Efeuaralie entstand in einem französischen Garten durch eine Kreuzung zwischen der Japanischen Aralie (Fatsia japonica) und dem Gemeinen Efeu (Hedera helix). Sie vereint die großen, gelappten Blätter der Aralie mit dem rankenden Wuchs des Efeus und ist eine beliebte und robuste Zimmerpflanze.
- Xanthocyparis (Nootka-Scheinzypresse): Dieser auch als Alaska-Zeder bekannte Nadelbaum ist an der Pazifikküste Nordamerikas heimisch. Die Nootka-Scheinzypresse ist ein imposanter, oft malerisch wachsender Baum mit leicht herabhängenden Zweigspitzen. Ihr helles, leichtes und äußerst dauerhaftes Holz verströmt einen angenehmen, aromatischen Duft.
Obwohl die botanische Ausbeute beim Buchstaben „X“ extrem gering ist, bietet sie doch einen spannenden Einblick in die internationale und wissenschaftliche Seite der Pflanzenwelt. Die wenigen Vertreter zeigen, wie durch Kreuzungen neue Pflanzen entstehen und welche exotischen Gewächse die globale Flora bereithält.